Sicherlich träumen viele Autobesitzer davon, ihr geliebtes Auto zu tunen. Einige PS mehr und ein satter Motorsound steigern den Fahrspaß. Was jedoch, wenn das geliebte Fahrzeug nur ein Benziner ohne Turbo ist? Kann in diesem Fall ein Chiptuning durchgeführt werden und was bringt es? 

Fahrer eines Benziners ohne Turbo müssen sich keine Sorgen machen. Es bestehen Möglichkeiten, bei einem Benziner ohne Turbo einige PS mehr an Leistung aus dem Motor zu holen. Durch das Chiptuning erfolgt eine Motoroptimierung, die sogar den Kraftstoffverbrauch senkt. Im Folgenden wird aufgezeigt, wie bei einem Benzinmotor das Chiptuning zum Erfolg führt. 

Das Chiptuning eines Benziners ohne Turbo

Im Vorfeld muss gesagt werden, dass das Chiptuning bei einem Benzinmotor ohne Turbo mit einem höheren Aufwand verbunden ist als bei einem Motor mit Kompressor oder Turbolader.

Bei den Kompressor- oder Turbolader Modellen bietet der Wechsel des Chips bereits positive Veränderungen im Bereich des Ladedrucks. Um positive Veränderungen bei einem Benzinmotor ohne Turbo zu erzielen, ist einiges mehr zu veranlassen, um eine Steigerung der Leistung zu erhalten. Ein Chipwechsel alleine bringt nicht sofort den gewünschten Erfolg. 

Leistungssteigerung beim klassischen Saugmotor

Möchte man bei einem Benzinmotor ohne Turbo eine reale Leistungssteigerung erreichen, muss man mit einem größeren Aufwand in der Veränderung einiger Details rechnen. Dadurch ist der Kostenaufwand für den Benziner ohne Turbo im Allgemeinen höher. 

Grund hierfür ist, dass beim Tuning eines Benzinmotors ohne Turbo keine Einzelmaßnahme Erfolg erbringt, sondern nur mehrere Maßnahmen, die exakt aufeinander abgestimmt werden. Das bedeutet, dass bei der Optimierung mehrere Einzelmaßnahmen erfolgen, diese müssen zudem perfekt aufeinander abgestimmt werden, um eine effektive Leistungssteigerung zu erhalten. 

Der Saugmotor

Der Saugmotor oder auch Ottomotor saugt über die Abwärtsbewegung des Kolbens die benötigte Luft für die Verbrennung an. Danach wird sie verdichtet und verbrennt. In der Regel wird bei den modernen Saugrohr- oder Direkteinspritzungen genügend Kraftstoff bereitgestellt, der jedoch durch das Chiptuning kontrolliert werden kann. Dadurch wird jedoch nur die Kraftstoffzufuhr optimiert und es erfolgt keine Kontrolle der Sauerstoffmenge, die zugeführt wird. Die Sauerstoffmenge kann nur dann erhöht werden, wenn eine Hubraumvergrößerung erfolgt. Eine weitere Möglichkeit ist das Umrüsten auf Kompressor- oder Turbotechnik, um die Sauerstoffmenge beeinflussen zu können. 

Das Chiptuning bietet hier somit nur einen äußerst geringen Effekt. So können zum Beispiel die Kennfelder für das Einspritzen und das Zünden verändert werden. Dadurch wird erreicht, dass die vom Hersteller gesetzten Toleranzen erhöht werden. Diese Vorgehensweise ist jedoch nur eine Optimierung des Motors und keine richtige Leistungssteigerung. 

Der Großteil der Fahrzeugbesitzer möchte bei einem Hubraum starken Saugmotor jedoch auch die Höchstgeschwindigkeits-Begrenzung des Herstellers aufheben. Ein weiterer Wunsch ist auch, dass die Drehzahlbegrenzung angehoben wird. Diese beiden Maßnahmen können mit der entsprechenden Software problemlos durchgeführt werden. Es gilt jedoch darauf zu achten, dass das Triebwerk über ausreichend Kraft verfügt, um das Auto über den durch die Elektronik limitierte VMax hinaus zu beschleunigen. 

Tipp: Es gibt Fahrzeuge mit gedrosselten Saugmotoren wie zum Beispiel der Mercedes C63 W204 oder der Mini One 1.6, bei denen durch das Chiptuning mehr Leistung erzielt wird. Hier wird mittels Chiptuning die Leistungsdrossel entfernt. Diese beiden Fahrzeuge stellen eine Ausnahme dar, da nur bei sehr wenigen Motoren ab Werk eine Drosselung durchgeführt wird. 

Die klassische Methode des Tunings für Benzinmotoren

Bei der klassischen Tuningmethode erfolgt eine Vergrößerung des Ansaugtrakt Querschnitts, die Innenseite wird zusätzlich poliert bzw. die Luftwege zum Brennraum verändert. Das Ziel dieser Maßnahmen ist, den Brennraum mit mehr Sauerstoff zu versorgen, wodurch eine Leistungssteigerung erfolgt. Diese Maßnahmen durchzuführen erfordert äußerst genaues bzw. akribisches Arbeiten, um eine Leistungssteigerung bei einem Benzinmotor zu erhalten. 

Großer Wert muss hier auf die Dichtungen gelegt werden, die sich zwischen Ansaugtrakt und Zylinderkopf sowie dem Motor und dem Krümmer der Auspuffanlage befinden. Diese Dichtungen müssen zu hundert Prozent perfekt sitzen, damit der Luft- oder Gasfluss nicht behindert wird. Ein wichtiger Teil dieser Maßnahmen ist der Einsatz eines Sportluftfilters und einer Sportauspuffanlage. 

Maßnahmen, die innerhalb des Motors durchgeführt werden können

Eine äußerst beliebte Maßnahme, um eine Leistungssteigerung zu erhalten, ist der Wechsel der Nockenwelle. Eine „schärfere“ Nockenwelle beeinflusst den Ventiltrieb. Werden zudem auch noch Ventile aus Titan eingesetzt, so kann nicht nur die Leistung erhöht, sondern auch die Drehzahl gesteigert werden.

Bei den Maßnahmen, die an Triebwerken durchgeführt werden, sollte eines beachtet werden: ein geringeres Gewicht bietet mehr Leistung, da der Motor weniger Kraft aufbringen muss. Beliebte Maßnahmen sind hier eine verbesserte Kurbelwelle oder ein Schwungrad mit geringerem Gewicht. Auch bei den Kolben ist es in vielen Fällen möglich, eine Verbesserung durchführen zu können. 

Mit einer Einzeldrosselanlage kann die Leistung ebenfalls gesteigert werden. Durch eine Einzeldrosselanlage kann der Drehmomentverlauf optimiert werden. Wird zudem ein neuer Fächerkrümmer eingebaut, so erhält man einige PS mehr. Mittels Chiptuning kann auf jeden Fall die Software eines modernen Benzinmotors verbessert werden. Es sollte jedoch in keinem Fall eine Mehrleistung von 20 Prozent oder mehr erwartet werden! 

Werden keine weiteren Maßnahmen ergriffen und nur das Chiptuning durchgeführt, so kann man nur sehr wenige PS falls überhaupt erhalten. In Kombination mit dem Chiptuning sind diese Maßnahmen jedoch ein echter Gewinn.

Chiptuning beim Benziner ohne Turbo Fazit

Es muss sich nicht immer um einen Benzinmotor mit Turbo oder Kompressor handeln, um ein Chiptuning durchführen zu können. Auch bei Benzinmotoren ohne Turbo ist eine Leistungssteigerung durch das Chiptuning möglich. Der einzige Unterschied sind die Folgemaßnahmen, die durchgeführt werden sollten, damit eine tatsächliche Leistungssteigerung erfolgt. 

Durch die vielseitigen Möglichkeiten des Chiptunings können Autobesitzer eine Leistungserhöhung des Motors erhalten und zudem den Benzinverbrauch senken. Durch das Chiptuning können Fahrer profitieren, die viel und lange Strecken unterwegs sind. Die Benzinkosten reduzieren sich und das Auto bietet mehr Leistung. 

Beim Benzinmotor ohne Turbo ist reines Chiptuning ohne weitere Maßnahmen nur eine Optimierung des Motors, doch auch diese Optimierung bietet Vorteile. Durch die Optimierung des Motors wird der Kraftstoffverbrauch reduziert. Eine Leistungssteigerung kann jedoch nur durch weitere Maßnahmen erhalten werden. 

Die zusätzlichen Maßnahmen, die durchgeführt werden müssen, um eine Leistungssteigerung zu erhalten, sind nicht nur äußerst zeitaufwendig, sondern auch kostspielig. Der Fahrspaß wird durch das Chiptuning in jedem Fall erhöht und die Betriebskosten gesenkt.